Die Kapelle am Siechenhof beherbergt heute die Baptistengemeinde von Goslar. Bereits im Jahr 1265 findet sich die erste urkundliche Erwähnung des Siechenhofes als Unterkunft für die Aussätzigen der Stadt. Das Leprosenhaus lag vor der Stadt unweit des Breiten Tores. Ursprünglich dem Heiligen Pankratius geweiht, erweiterte seit dem Jahre 1295 die Kapelle den Siechenhof, die von Ritter Burchard von Berwinkel gestiftet wurde. In den folgenden Jahrhunderten erlebte die Kapelle eine wechselhafte Geschichte, überstand aber im Jahr 1527 unbeschadet die Schleifung der Klöster und Kirchen der Umgebung durch die Goslarer Bürger, die den angreifenden braunschweiger Welfen die Deckung nehmen wollten. Auch der Dreißigjährige Krieg konnte der Kapelle nichts anhaben, sie entging nur knapp der Zerstörung. Erst 1750 musste sie nach mehreren Bränden wegen Einsturzgefahr abgerissen und wieder aufgebaut werden. 1870 wurden die Gottesdienste eingestellt und die Stiftung aufgelöst. Das Gebäude diente weiter als Krankenhaus für ansteckende Seuchen. 1949 wurde die Kirche wieder geweiht und seit 1951 feiert die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde hier in der „Christuskirche“ ihre Gottesdienste.
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